quinta-feira, 12 de dezembro de 2013

Auf eine Begegnung mit Eduardo da Conceição



Ich lief das Paul-Linke-Ufer entlang, vollgepackt mit Tüten vom Markt, die Luft war warm, die Sonne schien- Sommer in Berlin. Bevor ich nach Hause ging, holte ich mir noch einen Kaffee an einem der Stände am Ende des Marktes und setzte mich auf den kleinen Platz, direkt am Ufer. Er war voll mit Menschen wie mir, die da saßen, Kaffee tranken, ein paar spielten Gitarre, andere jonglierten mit Bällen. Ich schaute sie mir an und dann meinen Nachbarn, der sich für nichts von alledem zu interessieren schien. Die langen Beine hatte er zu einem Schneidersitz verknotet, auf dem ein Block lag. Leicht nach Vorne gebeugt, machte er schnelle Bewegungen mit seiner Hand, in der er einen Bleistift hielt-  zwischendurch strich er eine seiner schwarzen Strähnen hinter sein Ohr, die Haare hatte er zu einem hohen Zopf am Kopf zusammen gebunden. Ich schätzte ihn auf auf Ende Zwanzig. Als ein Tennisball gegen einen seiner Füße sprang, mit dem zwei kleine Kinder spielten, schaute er hoch. Er nahm den Ball, warf ihn zurück und rief: „In Portugal können wir besser zielen“. Ich musste lachen, und sah den Kindern dabei zu wie sie verständnislos wegrannten. Ich fragte meinen Nachbarn, der auch lachte und sich wieder seinem Block zu wandte, was genau er machte. Er schaute wieder hoch, diesmal irritiert. „Ich zeichne Luftschlösser. Mich interessieren Räume in Städten und wie wir uns zuhause einrichten. Die Beweglichkeit der Schlösser versuche ich in die Urbanität zu integrieren“, er hielt mir den Block entgegen und blätterte weiter, „das sind Skizzen für ein Theaterbühnenbild und hier habe ich was entworfen für ein Sounddesign Projekt“. Er blätterte weiter die dicken Seiten durch- feine, verspielte Linie auf den einen, konkrete  auf den anderen Seiten, dazwischen Notizen und Kolorationen. „Du bist Künstler?“, fragte ich, die wenig Ahnung von Kunst hatte, der aber gefiel, was sie sah. „Ich habe Architekt gelernt, aber arbeite als Künstler“, antwortete er, „Ich bin Eduardo“. Er stand er auf, gab mir die Hand und entschuldigte sich, er müsse los, noch eine Duschstange bei einer Freundin anbringen,  bevor er zu dem Zeichenkurs geht, den er einmal in der Woche gibt und danach noch schnell sich mit der Sounddesignerin treffen, und dann müsse er noch packen, morgen fliege er nach Göteburg für ein Theaterprojekt. Während er all das sagte, packte er seinen Block und den Stift ein und fügte hinzu, „Aber wenn ich wieder da bin, und die Sonne noch scheint, sitze ich wieder hier und ich zeige dir die Entwürfe für die begehbaren Kästen, die zu Häuser werden für Kinder“. Und dann fuhr er, auf seinem schmalen großen Rennrad davon- beim nächsten Treffen erzählte Eduardo, dass er es selbst gebaut hatte, „Konzipieren und Bauen, das ist das, wofür ich lebe“. Und ich dachte mir, ja, Architekt und Künstler.


By: Lara Sielmann

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Ed Ude

A minha foto
Alguns m3 de insanidade saudável http://eduardomf.wix.com/eduardodaconceicao